Elektroinstallation für Wallboxen: Kabelquerschnitte
Eine Wallbox kann nicht an jedes Kabel angeschlossen werden. Querschnitte und Isolierungen: Wir erklären, wie du das richtige auswählst.
Eine Wallbox kann nicht an jedes Kabel angeschlossen werden. Querschnitte und Isolierungen: Wir erklären, wie du das richtige auswählst.
Ein Energiekabel hat die Funktion, Strom von A nach B zu leiten. Dies macht es über Drähte, die sogenannten Adern. Die Adern bestehen aus einem leitenden Material, meistens Kupfer, aber auch Aluminium oder Silber finden Verwendung. Jede einzelne Ader sowie der Aderverbund als Ganzes sind wiederum von einer oder mehreren Isolierschichten umgeben. Eine abschließende Ummantelung sorgt für den Schutz der Leitungen und/oder die elektromagnetische Abschirmung.
Nicht jedes Kabel ist für jeden Einsatzzweck geeignet. Vor allem, wenn es um höhere Stromstärken geht, spielen Faktoren wie die Umgebungstemperatur und die Querschnittsfläche der Leiter eine wichtige Rolle. Sie bestimmen die Strombelastbarkeit des Kabels. Denn ist das Kabel zu dünn für eine bestimmte Stromstärke, kann es unter Umständen nicht zum Laden mit der gewünschten Ladeleistung verwendet werden. Für die Auswahl des richtigen Kabels ist zudem die Umgebung relevant, ob es beispielsweise in der Wand oder im Außenbereich verlegt wird.
Mithilfe der Umgebungstemperatur, der Kabellänge und der geforderten Ladeleistung lässt sich berechnen, welchen Durchmesser die Zuleitung mindestens haben sollte. Ungefähre Richtwerte kannst du der unteren Tabelle entnehmen. Bitte wähle bei Zwischenwerten immer die nächstgrößere Stufe. Es kann auch sinnvoll sein, sich für den nächstgrößeren Querschnitt zu entscheiden, um einerseits Leistungsverluste zu reduzieren und andererseits später aufrüsten zu können. An dieser Stelle sei gesagt, dass sich auch ein längeres Kabel lohnen kann. Zwar führt ein zu langes Kabel zu Stromverlusten, aber es ist später noch möglich, das Kabel zu kürzen – dranstückeln ist hingegen schwer. Der Elektroinstallateur kann dann das Kabel bei der Wallbox-Installation auf eine geeignete Länge kürzen.
Welchen Querschnitt ein bestimmtes Kabel hat, ist in der Regel dem Produktnamen zu entnehmen. Dieser setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
Der im Beispiel genannte Kabeltyp NYM-J 3x1,5mm² kommt in deutschen Haushalten am häufigsten zum Einsatz. In den nächsten Abschnitten stellen wir dir drei Anwendungsfälle und hierfür geeignete Kabel vor. Es handelt sich dabei nur um stark vereinfachte Beispiele und deswegen nicht um konkrete Handlungsempfehlungen. Strom ist gefährlich – wir raten, einen erfahrenen Elektroinstallateur hinzuzuziehen. Geübte Handwerker können mit diesem vereinbaren, welche konkreten Arbeiten sie in Eigenleistung erbringen (z. B. Erdarbeiten) und ab wann der Elektriker übernimmt.
Wir nehmen an, die Wallbox soll in einer Einzelgarage angebracht werden. Mit der Ecotap Homebox Typ 1 soll das Elektroauto später mit 7,4 kW geladen werden. Bisher ist in der Garage noch kein Anschluss vorhanden, das Kabel wird vom Haus in die Erde verlegt (2 m) und durch einen Mauerdurchbruch in die Garage. Wir wählen ein NYY-J 3x2,5 mm². Dabei handelt es sich um ein genormtes Erdkabel mit einer Isolierung und einem Durchmesser von 2,5 mm².
Im dritten Beispiel geht es um einen Carport, der ein wenig vom Verteilerkasten entfernt ist. Wir müssen über eine Strecke von 15 m ein Kabel legen. Aus Kostengründen entscheiden wir uns, das Kabel im Freien an der Hauswand entlangzulegen. Unsere Wahl fällt auf ein H07RN-F 5x10,0 mm². Es ist recht einfach zu verlegen, sehr robust und erfüllt alle Voraussetzungen für den Einsatz im Freien.
Noch bevor man sich für eine Wallbox und damit für eine bestimmte Ladeleistung entscheidet, sollte also die Zuleitung geprüft werden. Aus Kostengründen kann es sinnvoll sein, eine geringere Ladeleistung zu wählen, wenn das Verlegen eines neuen Kabels zu aufwendig ist oder sehr hohe Anforderungen an ein Kabel gestellt werden. In diesem Fall kann mit einer geringeren Ladeleistung sowohl bei der Zuleitung als auch bei der Wallbox selbst Geld gespart werden. Nachteilig ist jedoch die längere Ladezeit für dein Elektroauto. Aber egal, wie du dich entscheidest: Es kann nicht schaden, seine Optionen bereits im Vorfeld zu kennen.
Ob deine Zuleitung ausreicht, kannst du mit unserem Video-Installations-Check in Erfahrung bringen. Gerne helfen wir dir auch bei der Auswahl einer geeigneten Wallbox und des richtigen Stromtarifs.
Das Laden an einer normalen Steckdose ist zwar mit einem Kabel mit integriertem Steuergerät (ICCB) möglich, viele Experten raten aber davon ab. Haushaltssteckdosen sind nicht für eine so hohe Dauerbelastung ausgelegt. Folgen können Schwelbrände an der Steckdose oder der Stromleitung sein. Eine Alternative stellt unterwegs eine mobile Ladestation und zuhause eine Wallbox dar.
Die Ladedauer ist von vielen Variablen abhängig, weswegen hier keine pauschalen Aussagen getroffen werden können. Sie wird beeinflusst von der Batteriekapazität des Fahrzeugs und der Ladeleistung. Die Ladedauer wird wie folgt berechnet:
Batteriekapazität ÷ Ladeleistung = Ladezeit.
Ein Beispiel: Ein E-Auto mit einer Batteriekapazität von 45 kWh lädt bei einer Ladeleistung von 7,4 kW etwa 6 Stunden und bei einer Ladeleistung von 43 kW nur etwa eine Stunde.
Mit welcher Ladeleistung tatsächlich geladen werden kann, ist übrigens nicht allein vom Auto abhängig. Ladestation, Kabel oder E-Auto – das schwächste Glied in der Kette bestimmt die maximale Leistung.
Nein, selbst tüchtige Heimwerker sollten eine Wandladestation auf keinen Fall selbst anschließen. Das ist zum einen nicht zulässig und kann zum anderen auch schwerwiegende Folgen für die eigene Gesundheit haben. Deswegen solltest du dir einen erfahrenen Partner suchen, beispielsweise einen Elektrofachbetrieb oder einen auf Ladestationen spezialisierten Service.
Ein FI-Schalter, auch Fehlerstrom-Schutzschalter oder RCCB genannt, ist eine Schutzeinrichtung, die dazu beitragen soll, Stromunfälle zu reduzieren. Bei der Installation einer Wallbox muss unbedingt auch ein FI-Schalter angebracht werden. Entweder ist dieser bereits in der Wallbox integriert oder er muss eigens dazugekauft und installationsseitig eingebaut werden. Bei den auf e-mobilio.de verfügbaren Ladestationen findest du immer einen Hinweis, ob ein FI-Schalter bereits integriert ist oder nicht.
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