Recht: Laden zuhause als Eigentümer und Mieter

Auf dem Weg zur eigenen Wallbox kommt man um einige Pflichten nicht herum, die sich abhängig von der Wohnsituation unterscheiden.


Auf einen Blick

  • Vor der Instal­lation muss jede Wallbox mit einer Leistung bis einschließlich 12 kW beim Netz­betreiber gemeldet, bei mehr als 12 kW sogar genehmigt werden. >>

  • Seit dem 1. Dezember 2020 haben Wohnungs­eigentümer und Mieter das Recht darauf, an ihrem Stell­platz eine Wall­box zu installieren. Die Eigentümer­gemeinschaft bzw. der Vermieter entscheidet nicht mehr das "ob", sondern nur noch das "wie". >>

  • Wird eine Wand­lade­station von mehreren Parteien genutzt, muss diese eichrechts­konform sein. Erst dann ist eine Abrechnung möglich. >>



Das Recht auf eine Wallbox?

Zukünftige Wallbox-­Besitzer müssen einiges beachten – egal ob sie Eigen­tümer sind oder zur Miete wohnen. Deswegen empfehlen wir: Ladesituation klären, bevor das neue E-Auto gekauf wird. Doch die gute Nach­richt ist, dass prinzipiell seit dem 1. Dezember 2020 das Recht auf die Installation von Lade­stationen besteht. Natürlich gibt es auch hier Einschränkungen, doch in den meisten Fällen steht einer eigenen Wall­box nichts mehr im Wege. Wichtig ist dabei, korrekt vorzugehen, alle beteiligten Parteien frühzeitig zu informieren und nichts zu über­stürzen. Wir haben alle notwendigen Informationen sowie die ersten Schritte zusammen­gefasst, an denen sich Interessenten auf dem Weg zur eigenen Wall­box orientieren können.



Melde- und Genehmigungspflicht beim Netzbetreiber

Es besteht grundsätzlich keine Genehmigungs- sondern lediglich eine Meldepflicht (NAV §19). Im Einzelnen bedeutet das, dass Wandladestationen beim zuständigen Netzbetreiber gemeldet werden müssen – noch vor der Installation. Erst ab einer Wallbox-Leistung von mehr als 12 kW ist die Ladestation zusätzlich genehmigungspflichtig. Häufig kann ein Elektrofachbetrieb bei der Anmeldung bzw. Genehmigung unterstützen.

Ob der Netzbetreiber einer genehmigungspflichtigen Wallbox-Installation zustimmt, hängt von der jeweiligen Netzsituation ab. So wird eine Überlastung oder Schädigung des Netzes verhindert. Stimmt der Betreiber der Wallbox zu, bleiben vier Monate Zeit, sie von einem Elektrofachbetrieb installieren zu lassen. Bei einer Absage besteht noch die Möglichkeit, die entsprechenden Schwachstellen wie Leitungen oder Sicherungen zu beseitigen – leider auf eigene Kosten.




A – Der Weg zur eigenen Wallbox für Eigentümer

Für Hauseigen­tümer gilt lediglich die oben genannte Melde- und Genehmigungs­pflicht beim Netz­betreiber. Wohnungs­eigentümer in Mehr­familien­häusern unter­liegen hingegen zusätzlich dem Wohnungs­eigentumsgesetz. Das bedeutet, dass die gesamte Eigen­tümer­gemeinschaft beim Ein­bau mitreden kann, da es sich bei der Garage um Gemein­schafts­eigentum handelt. Dem Einbau einer Wallbox kann die Eigentümer­gemeinschaft grund­sätzlich nicht wider­sprechen. Bei der Art und Weise der Durch­führung der baulichen Änderungen ist jedoch ein Mehrheits­beschluss notwendig. Hier ein Über­blick über die einzelnen Schritte:


1. Miteigentümer informieren

Hier müssen Sie Überzeugungsarbeit leisten: Informieren Sie die anderen Eigentümer über Ihre Idee und führen Sie wichtige Argumente auf, warum eine (Gemeinschafts-)Wallbox auch für sie vorteilhaft sein kann. Beispielsweise wird so das Haus auch für zukünftige Eigentümer attraktiver – der Wert der Immobilie steigt.


2. Ladelösungen finden

Ist Ihre Garage überhaupt für eine Wallbox geeignet und wenn ja, für welche? Das sollten Sie im nächsten Schritt herausfinden. Dafür ist normalerweise ein Home Check von einem qualifizierten Elektrofachbetrieb ratsam – bei e-mobilio bieten wir hierfür zwei Möglichkeiten: den Video-Installations-Check per Video-Call oder den Vor-Ort-Installations-Check. Bestätigt der Fachmann, dass eine Wallbox eingebaut werden kann, ist es an Ihnen, mögliche Modelle zu recherchieren. Gerade für Parksituationen in Mehrfamilienhäusern gibt es Ladelösungen, die sich für diesen Anwendungszweck besonders gut eignen.


3. Antrag einreichen

Damit der Vorschlag in der nächsten Eigentümerversammlung diskutiert wird, müssen Sie einen Antrag stellen. Bitte beachten Sie die Frist dafür – wenn Sie zu spät dran sind, kann es sein, dass Sie bis zur nächsten Versammlung warten müssen.



4. Beschluss abwarten

Die Eigentümerversammlung hat Mitspracherecht dabei, wie (und wo) die Wandladestation angebracht wird. Präsentieren Sie hier die möglichen Lösungen, die Sie recherchiert haben. Auch das Abrechnungsverfahren muss geklärt werden. Erst nach einer mehrheitlichen Einigung über die Durchführung kann die Wallbox gemäß der Beschlussfassung von einem Techniker installiert werden. Bitte denken Sie dabei an die oben genannte Meldepflicht beim Netzbetreiber.



B – Der Weg zur eigenen Wallbox für Mieter

Der direkte Ansprechpartner für Mieter, die sich eine Wallbox wünschen, ist immer der Vermieter – egal, ob dem Vermieter das ganze Haus gehört oder er Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft ist. Deswegen unterscheidet sich das Vorgehen von Mietern von Häusern oder Wohnungen kaum. Wichtig ist nur: Wohnen Sie in einem Mehrfamilienhaus mit geteilter Garage, sollten Sie auch den anderen Mietern und Eigentümern Ihren Wunsch mitteilen und Vorbehalte abbauen. Eventuell finden Sie sogar Mitstreiter. So vermeiden Sie später unnötige Diskussionen und erleichtern auch dem Vermieter die Entscheidung.


1. Vermieter informieren

Zuerst müssen Sie Ihren Vermieter über Ihren Wunsch in Kenntnis setzen. Gehen Sie dabei auf mögliche Bedenken ein und machen Sie ihn auf die Vorteile einer Wallbox aufmerksam. Hier lohnt es sich häufig, das direkte Gespräch zu suchen. Dennoch sollten Sie zusätzlich den schriftlichen Weg (per Mail oder Brief) wählen.


2. Ladelösungen finden

Bevor Sie sich über mögliche Lösungen informieren, sollten Sie von einem qualifizierten Elektrofachbetrieb einen Home Check durchführen lassen. Bei e-mobilio bieten wir hierfür zwei Möglichkeiten: den Video-Installations-Check per Video-Call oder den Vor-Ort-Installations-Check.  Gibt der Fachmann aus technischer Sicht grünes Licht, können Sie mit der Recherche nach geeigneten Ladestationen beginnen. Sind auch andere Mieter an einer Ladelösung interessiert, sollten Sie sie bei Ihrer Suche mit einbinden. Geben Sie Ihrem Vermieter anschließend Informationen an die Hand, mit denen er arbeiten kann: Was sind die Vor- und Nachteile der von Ihnen vorgeschlagenen Wallboxen? Was kosten sie?

3. Antrag einreichen

Stellen Sie danach den Antrag an den Vermieter. Bei einer Eigentumswohnung muss der Vermieter den Antrag für die nächste Eigentümerversammlung weiterreichen – fristgerecht, denn sonst kann es sein, dass Sie bis zur nächsten Versammlung warten müssen.



4. Beschluss abwarten

Warten Sie ab, bis der Vermieter der Maßnahme zustimmt. Beginnen Sie erst danach mit der Installation – selbst, wenn der Vermieter eine Anbringung eigentlich nicht verweigern kann. Bei einer Wohnungseigentümergemeinschaft haben die Eigentümer zusätzlich Mitspracherecht bei der Ausgestaltung. Bitte denken Sie dabei an die oben genannte Meldepflicht beim Netzbetreiber.



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Abrechnen im Mehrfamilienhaus

Sobald eine Wallbox in einer Gemeinschaftsgarage angebracht oder sogar gemeinschaftlich genutzt wird, stellt sich die nächste Frage: Wie soll der geladene Strom abgerechnet werden? Hierfür ist es zentral zu wissen, wer wie viel Strom lädt. In manchen Fällen muss deswegen sogar für eichrechtskonformes Laden gesorgt werden. Das Eichrecht soll den Verbraucher – also den Nutzer der Ladestation – schützen, indem es vorschreibt, dass

  • an jeder Ladestation einheitlich abgerechnet wird und

  • die Messdaten und die Abrechnung gespeichert sowie geprüft werden können.

Nicht jede Wallbox verfügt über einen eichrechtskonformen Stromzähler. Hier sollte also beim Kauf darauf geachtet werden.


Im Folgenden stellen wir verschiedene Abrechnungsszenarien vor und zeigen, wann Sie eichrechtskonformes Laden tatsächlich brauchen – und wann nicht:




Fragen & Antworten


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