Industrie fordert Ende der Verbrenner




Eine breite Industriekoalition fordert das Ende der Verbrennungsmotoren ab 2035

24. Mai 2022 

Eine Koalition aus 31 Unternehmen unterschiedlichster Industrien hat sich in einem gemeinsamen Brief an die EU gewandt und das Ende des Verbrennungsmotors auf europäischen Straßen gefordert. 

 

Angeführt von Ford und Volvo haben sich 31 Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen zusammengeschlossen, um das Ende des Verbrennungsmotors und damit auch die Mobilitätswende in Europa voranzutreiben. Zu diesem Zweck haben sie einen gemeinsamen Brief an alle EU-Abgeordneten und die Regierungen der einzelnen EU-Länder geschrieben. Konkret fordern die Unternehmen, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Autos und Transporter in Europa zugelassen werden dürfen. Außerdem fordern sie die EU auf, konkrete und verbindliche Ziele für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu formulieren. Nach Ansicht der Unternehmen ist eine Frist für Motoren mit fossilen Brennstoffen erforderlich, um diese bis zu dem Jahr 2050 – dem Zeitpunkt, zu dem die EU ihre Netto-Null-Emissionen erreichen muss, – von den Straßen verschwinden zu lassen. 

 

Während bereits 15 Automarken freiwillig erklärt haben, ab 2030 nur noch Elektroautos zu verkaufen, fordern die Unterzeichner des Briefes eine gesetzliche Regelung der EU. Das würde Planungssicherheit für die Industrien, Infrastrukturanbieter und Kunden schaffen. Die Unterzeichner des Briefes unterstützen damit den Vorschlag der EU-Kommission, dass ab 2035 EU-weit nur noch emissionsfreie Neu- und Lieferwagen verkauft werden dürfen. Das schließt auch Hybridfahrzeuge aus. 

 

Autos und Lieferwagen sind nicht nur für 15 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich, sondern auch die größte Quelle für Luftverschmutzung durch Stickstoffdioxid, von der die Europäische Umweltagentur ausgeht, dass sie Ursache für 40.000 Todesfälle pro Jahr ist. Hier ist Elektromobilität, die bereits gut ein Fünftel der in der EU verkauften Autos ausmacht, eine einfach verfügbare Lösung, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren.  

 

Würde ein konkretes Enddatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotor beschlossen, wäre das der Beginn einer systematischen Transformation in der europäischen Automobilindustrie. Damit würde sie zu einem führenden Akteur auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft werden, so die Unterzeichner.  

 

Des Weiteren könnte die Abkehr von fossilen Brennstoffen im Straßenverkehr einen erheblichen Beitrag zur Energiesicherheit Europas beitragen. Verbrennerfahrzeuge sind momentan nämlich für ein Drittel aller Ölimporte nach Europa verantwortlich.  

Bereits im Juni 2022 wollen das Europäische Parlament und die EU-Regierungen über das emissionsfreie Fahrzeugziel 2035 beraten. Ein endgültiges Gesetz soll im Herbst 2022 verabschiedet werden.




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