24. März 2021
Energie- und Wohnungswirtschaft sowie die deutsche Automobilindustrie fordern in einem Schreiben an die Bundesregierung ein eigenes Förderprogramm für eine verbesserte Ladeinfrastruktur für Mehrfamilienhäuser. Dies müsse darüber hinaus drei konkrete Problematiken berücksichtigen, die derzeit noch nicht im Fokus stehen. Die Branchenverbände sehen hier dringend Gesprächsbedarf.
Die deutsche Automobilindustrie hat in einem Schulterschluss mit der Energie- und Wohnungswirtschaft eine gemeinsame Initiative gestartet, um ein Förderprogramm für eine verbesserte Ladestruktur in Mehrfamilienhäusern zu erreichen. In einem Schreiben an die drei Ministerien Finanzen, Wirtschaft und Verkehr sollen auch diese Gebäude für die Anforderungen von morgen fit gemacht werden, um die Potenziale für Elektromobilität zu nutzen. Die Branchenverbände fordern angesichts der enormen Investitionen ein eigenständiges Förderprogramm für leistungsfähige Elektro-Infrastrukturen im Mehrfamilienbereich. Eine andere Möglichkeit sei die Einbindung in ein Förderprogramm für gewerbliches Laden. Als Unterzeichner treten Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) auf.
Die Verbände unterstützen generell die Ziele der Bundesregierung hinsichtlich der elektromobilen Zukunft des Verkehrssektors. Dabei gelte es jedoch neben rechtlichen und steuerlichen Hemmnissen beim Betrieb von Ladeinfrastrukturen auch technische Herausforderungen aus dem Weg zu räumen, die derzeit noch nichts im Fokus stünden. So würden Bestandsgebäude eine elektrische Infrastruktur aufweisen, die zwar sicher und normgerecht instandgehalten werde, die meisten Anlagen seien allerdings für Anforderungen gebaut worden, die denen der 1980er-Jahre entspricht. Bei zukünftigen Anforderungen im Zusammenhang mit dem Laden von Elektro-Pkw, dem Betrieb von Photovoltaik-Anlagen sowie der künftigen Wärmeversorgung mit Wärmepumpen werden die Anlagen laut VDA, BDEW und GdW regelmäßig an ihre Grenzen kommen. Darüber hinaus findet in Mehrfamilienhäusern eine gleichzeitige Versorgung verschiedener Haushalte statt und die Reserven für die gleichzeitige Nutzung, verbunden mit einem hohen Strombedarf, sind nicht groß. Und zu guter Letzt sind erhebliche Investitionen in die elektrische Gebäudeinfrastruktur notwendig, um die Energiewende insgesamt umzusetzen und die Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern zu schaffen.
Zusammen mit den Investitionen in die Effizienzsteigerung der Gebäude, in die „Wärmewende“, den altersgerechten Umbau und in die Digitalisierung könnten diese weder von den Immobilieneigentümern noch von den Mietern vollständig geleistet werden. VDA, BDEW und GdW haben einen konzeptionellen Vorschlag für ein eigenständiges Förderprogramm als Basis für Gespräche erarbeitet und den Bundesministern vorgelegt.
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