9. Januar 2023
Eine Berechnung der Emissionen aus Herstellung, Nutzung und Entsorgung über den gesamten Lebenszyklus eines Kleinwagens macht unterschiedliche Antriebsarten vergleichbar und räumt mit so manchem Vorurteil auf.
Mit Hilfe eines Analysetools der Universität Graz war es dem ADAC möglich, die CO2-Emissionen eines Kleinwagens über einen gesamten Lebenszyklus zu berechnen. Dabei wurden sowohl die Herstellung als auch die Nutzung und die Entsorgung berücksichtigt. Außerdem wurde eine Lebensdauer von 240.000 Kilometer angenommen. Ziel der Analyse war es, Fahrzeuge mit unterschiedlichen Antriebsarten vergleichbar zu machen.
Mit Hilfe dieser Studie konnte mit einem der größten Mythen der Elektromobilität aufgeräumt werden, nämlich, dass Elektroautos durch die bei der Batterieherstellung entstehenden CO2-Emissionen kaum umweltfreundlicher sein können als Verbrenner-Fahrzeuge. Die Berechnungen des ADAC aber zeigen: Ein mit Diesel betriebenes Fahrzeug kommt bei einer Laufleistung von 240.000 Kilometern auf 209 Gramm CO2-Emissionen pro Kilometer. Benziner kommen sogar auf 244 Gramm pro Kilometer. Die Herstellung der Fahrzeuge verursacht dabei allerdings nur 36 Gramm CO2 pro Kilometer. Für den Rest der Emissionen ist die Nutzung fossiler Kraftstoffe verantwortlich.
Die Herstellung von Batterieelektrischen- und Wasserstoffautos verursacht ca. 39 Gramm CO2 pro Kilometer. Zusätzlich fällt die Herstellung der Batterie mit 19 Gramm pro Kilometer ins Gewicht, die Herstellung der Brennstoffzelle verursacht 15 Gramm pro Kilometer.
Richtig ist zwar, dass Elektroautos in ihrer Herstellung mehr CO2 produzieren als Verbrenner, allerdings nur geringfügig. Diese zusätzlichen Emissionen haben sich bereits nach 45.000 bis 60.000 Kilometern amortisiert, sogar, wenn das Auto nur mit dem üblichen deutschen Graustrom geladen wird. Demnach braucht ein Elektroauto also nur ca. drei bis vier Jahre, um die bei der Herstellung entstehenden Mehremissionen wieder auszugleichen. Wenn ausschließlich grüner Strom verwendet wird, gleichen sich die Mehremissionen bereits nach 25.000 bis 30.000 Kilometern aus.
Mit Wasserstoff betriebene Autos sind nach der Analyse des ADAC mit einem CO2-Ausstoß von 179 Gramm pro Kilometer nur geringfügig emissionsärmer als Verbrenner. Damit stehen sie sogar schlechter da als Plug-In-Hybride, die Emissionen von 166 Gramm CO2 pro Kilometer aufweisen.
Die Herstellung von Brennstoffzellen verursacht lediglich vier Gramm CO2 pro Kilometer weniger also die Herstellung von Batterien. Allerdings ist grauer Wasserstoff deutlich klimaschädlicher als grauer Strom, was das Wasserstoffauto, betrachtet über einen ganzen Lebenszyklus, zu dem schmutzigsten der sauberen alternativen Antriebe macht. Selbst wenn man grünen Strom und grünen Wasserstoff vergleicht, schneidet das Elektroauto noch besser ab.
Wir nutzen auf unserer Seite Features, die dein Browser leider nicht unterstützt.