Jede zweite Gemeinde verfügt über keine einzige Ladesäule




Der Ausbau der Ladeinfrastruktur sollte im Fokus der Kommunen stehen

10. August 2022 

Bundesverkehrsminister Volker Wissing richtete sich wiederholt an deutsche Kommunen, um den stärkeren Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos zu fordern. Er warnte vor zu großen Versäumnissen, die die Kommunen ins Hintertreffen geraten lassen würden und forderte die kommunale Politik auf, das Thema ernsthafter anzugehen.  ​​​​​​​

 

Die Ausstattung mit öffentlichen Ladepunkten in deutschen Gemeinden beschrieb Bundesverkehrsminister Volker Wissing als “unzureichend” und belegte dies damit, dass jede zweite Gemeinde über keine einzige Ladesäule verfügt. Er sieht die deutschen Kommunen deshalb in der Verantwortung, den Ausbau der E-Auto-Ladeinfrastruktur voranzutreiben. In einem Interview mit der dpa sagte er: “Wir brauchen Schnellladesäulen und Flächen dafür. Aber das muss vor allem vor Ort gelöst werden.” Weiter ermahnte er die kommunale Politik, das Thema “sehr, sehr ernst zu nehmen”, da Regionen mit schlecht ausgebauter Ladeinfrastruktur dies in Zukunft deutlich zu spüren bekämen.  

 

Die Geschäftsführende Direktorin des Landkreistages, Daniela Franke, sieht aber nicht nur die Kommunen in der Pflicht: “Hier sind viele Player im Spiel, vor allem auch die Wirtschaft.” Ihrer Ansicht nach bietet der Ausbau der Ladeinfrastruktur auch eine Chance für die Wirtschaft einzelner Dörfer und Gemeinden. Denn eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur an Orten wie dem Einzelhandel, Hotels oder Gaststätten könnte zusätzliche Besucher anlocken. 

 

Auch der Verband der kommunalen Unternehmen sieht großes Potenzial im Aufbau einer guten Ladeinfrastruktur. Laut eines Sprechers des Verbandes, entstehen durch den starken Anstieg der Neuzulassungen von E-Autos gute “Voraussetzungen für einen funktionierenden Wettbewerb”. Immer mehr potentielle Investoren interessieren sich für kommunale Projekte. Der Trend geht dabei stark in Richtung Schnellladehubs anstatt einfacher Ladesäulen, was mit Blick auf die zu erwartende Entwicklung auch richtig erscheint, da freistehende Ladesäulen die benötigte Energiemenge gar nicht liefern können. Der Sprecher des Verbandes bemängelte allerdings fehlende Förderinstrumente für Ladeinfrastruktur und forderte einen ähnlich breiten Ansatz wie bei Elektroautos.  

 

Für entsprechende Förderungen wäre dann wieder der Verkehrsminister zuständig: “Wir sollten viele Ideen sammeln und überlegen, wie wir jede einzelne gute Idee möglichst schnell realisieren können”, so Wissing. 




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