31. Januar 2024
In Deutschland gibt es weiter einige Vorbehalte für den Umstieg auf ein Elektroauto und die Pkw-Halter wollen generell abwarten und ihr bisheriges Fahrzeug noch länger nutzen. Das geht aus dem aktuellen DAT-Report 2024 hervor. Als Hauptgründe werden die begrenzten Reichweiten, die hohen Anschaffungskosten und eine unausgereifte Infrastruktur genannt. Das zeigt den hohen Aufklärungsbedarf, den es bei Elektromobilität noch gibt.
Der jährliche DAT-Report weist eine starke Verunsicherung der Verbraucher in Sachen Elektromobilität aus. 80 Prozent der befragten Pkw-Halter wollen noch die weitere Entwicklung der E-Mobilität abwarten und ihr bisheriges Fahrzeug länger nutzen. Die Mehrheit der privaten Neuwagenkäufer entschied sich daher 2023 noch für ein Modell mit einem Verbrennermotor. Als Hauptgrund wurde die begrenzte Reichweite eines Elektroautos (50 Prozent) genannt. Dahinter folgten die hohen Anschaffungskosten (43 %), die unausgereifte Infrastruktur (38 %), zu lange Ladezeiten (35 %) und der Unsicherheitsfaktor Batterie (31 %).
Der 2024 nicht mehr von der Regierung gewährte Umweltbonus war für mehr als die Hälfte der Käufer eines Elektroautos in 2023 der Hauptanschaffungsgrund. Der Umweltgedanke war noch für knapp über ein Drittel die Hauptmotivation. Den gleichen Wert hatte das Argument, dass ein E-Auto zum eigenen Mobilitätsbedarf passe.
Insbesondere die Vorbehalte gegenüber gebrauchten Elektroautos haben eine starke Bedeutung. Nur jeder Zehnte kann sich den Kauf eines gebrauchten E-Autos vorstellen. Das Gros würde nur ein neues E-Modell kaufen oder eben dann lieber einen gebrauchten Verbrenner.
Sieht man sich die Ergebnisse des DAT-Reportes an, braucht es für die Transformation der Elektromobilität zum Massenmarkt noch Geduld. Drei Prozent aller befragten Pkw-Halter besitzen mittlerweile ein E-Auto. Von den restlichen 97 Prozent können sich nur 40 Prozent einen Umstieg generell vorstellen, jedoch nur fünf Prozent noch in diesem Jahr. In ein bis zwei Jahren sind es 15 Prozent. Jeder Dritte kann sich das in drei bis fünf Jahren vorstellen. Knapp die Hälfte ist dazu in mehr als fünf Jahren bereit. Und etwa ein Drittel zieht einen Umstieg gar nicht in Betracht. Als Argumente kamen hier vor allem die Unsicherheit um die Haltbarkeit der Batterie und die zu hohen Kosten bei der Anschaffung ins Spiel. Privatkäufer zahlten 2023 im Schnitt 44.630 Euro für einen Neuwagen – unabhängig von der Antriebsart und damit knapp 80 Prozent des Jahreshaushaltsnettoeinkommen. Ein Elektroauto kostete im Schnitt 50.060 Euro und damit rund 15.000 Euro mehr als ein neuer Benziner.
Gegenüber chinesischen Marken gibt es ebenfalls starke Vorbehalte. Für knapp 90 Prozent käme der Kauf eines Autos aus China eher nicht in Frage. Die generelle Verunsicherung gilt nicht nur für Elektroautos. Knapp die Hälfte aller Pkw-Halter haben Ängste, sich bald kein Auto mehr leisten zu können. Jedoch nennen 80 Prozent ihr Auto als unverzichtbar und alternativlos als Begleiter im Alltag.
Ein absolutes Pro-Argument für Elektromobilität spiegelt sich in den Umfragewerten kaum wider. Die Reparaturarbeiten erreichten 2023 einen historischen Tiefstand, da Elektroautos hier viel weniger Verschleiß haben. Nur jeder vierte Pkw-Besitzer ließ 2023 Reparaturarbeiten in einer Werkstatt durchführen.
Der DAT-Report feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum und gilt als wichtiges und representatives Instrument zur strategischen Planung der Automobilwirtschaft. Die GfK befragte dazu knapp 5.000 Personen.
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