20. November 2020
Die ursprünglich bis Ende 2021 geplante Innovationsprämie beim Kauf eines Elektroautos wird bis Ende 2025 verlängert. Die Bundesregierung stellt dafür zusätzlich eine Milliarde Euro zur Verfügung. Ein Problem könnte jedoch die deutlich zu geringe Zahl an öffentlichen Ladepunkten sein. Die Autoindustrie fordert deshalb auch hier weitere Subventionen.
Die Bundesregierung hat eine Verlängerung der Innovationsprämie beschlossen. Diese läuft nun statt bis Ende 2021 bis zum Jahresende 2025 und wird zusätzlich mit rund einer Milliarde Euro unterstützt. Dies wurde beim virtuellen Autogipfel der Autoindustrie mit dem Kanzleramt beschlossen. Bis Ende 2025 zahlt der Staat Autofahrern, die ein Modell mit Elektroantrieb erwerben, maximal 6.000 Euro. Die Förderung gilt auch weiterhin für Elektroautos sowie mit etwas niedrigeren Sätzen für Plug-in-Hybrid-Modelle.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begrüßte diesen Schritt, warnte aber auch davor, dass es zu wenige Ladestationen für Elektroautos in Deutschland gäbe. Ende September 2020 waren es laut Bundesverkehrsministerium deutschlandweit mehr als 30.000 öffentliche E-Ladepunkte. Bis Ende nächsten Jahres will die Bundesregierung 50.000 neue öffentliche Ladepunkte schaffen. Hält der derzeitige Boom bei Elektroautos jedoch an, dürfte auch diese Zahl zu gering sein. Bis zum Jahr 2030 rechnet die Regierung mit sieben bis zehn Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen und strebt daher eine Million Ladepunkte an. Der VDA bezweifelt die Umsetzung dieses ehrgeizigen Vorhabens. Denn hierfür müssten pro Woche 2.000 Ladepunkte in Betrieb gehen, was eine Verzehnfachung der aktuellen Zahlen pro Woche bedeutet. Vor allem muss vorab geklärt werden, wer für die Kosten aufkommt. Die Autohersteller haben versprochen, bis 2022 rund 15.000 öffentliche Ladepunkte beizusteuern. Deshalb fordert die Autoindustrie Subventionen für einen schnelleren Ausbau der Infrastruktur. Das würde auch den Tankstellen entgegenkommen, die neben den kommunalen Stadtwerken und den Energieversorgern ebenfalls in die Pflicht genommen werden. Die Bundesregierung arbeite darüber hinaus an einer gesetzlichen Regelung für ein einheitliches Bezahlsystem bei öffentlichen Ladepunkten, das "zeitnah" präsentiert werden soll.
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